Yoga Pur by Petter Hegre & Inge Schöps

Yoga Pur by Petter Hegre & Inge Schöps

Autor:Petter Hegre & Inge Schöps
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
ISBN: 9783426434482
Herausgeber: Knaur e-books
veröffentlicht: 2019-02-22T16:00:00+00:00


10. Sich reinigen und verzeihen

Der Umgang mit sich selbst

Sich reinigen und verzeihen

Es bedarf manchmal einiger Bemühungen, genau nachzuschauen, was wir alles so unter den Teppich gekehrt haben. Mit ein bisschen Übung fällt es leichter, ähnlich wie die stehende Vorbeuge im gebundenen halben Lotos (Ardha Baddha Padmottanasana).

Ü ber unsere Sauberkeit machen wir uns meistens recht wenige Gedanken. Schließlich duschen wir regelmäßig, halten unsere Kleidung sauber, lassen unsere Wohnung putzen oder putzen selbst, lassen unser Auto waschen, trennen den Müll, kaufen bio ein. Das muss doch reichen, denken wir. Wenn wir aber anfangen, uns die verschiedenen Ebenen von Sauberkeit und Hygiene anzuschauen, stellen wir fest, wie vielschichtig dieses Thema ist. Wir sind den ganzen Tag Schmutz in den unterschiedlichsten Formen ausgesetzt – mal bewusster, mal unbewusster. Wir achten vielleicht doch nicht immer so genau darauf, was wir essen, woraus unsere Kleidung besteht, welche Verschmutzungen wir auslösen. Wie rein können wir überhaupt sein?

Und weiter gedacht: Welche Gedanken und Gefühle produzieren wir, die wir nicht guten Gewissens als rein oder heilsam bezeichnen können? Welche Verschmutzungen und Verkrustungen gibt es in unseren Herzen? Wie oft kehren wir im sprichwörtlichen Sinne etwas unter den Teppich, weil wir uns nicht damit befassen wollen? Für all diese Verunreinigungen bietet Yoga Mittel zur Verbesserung der inneren Hygiene.

Unter der ethischen Maxime Reinheit (Shaucha) – 2 . Niyama, versteht die Yoga-Philosophie nicht nur die normale tägliche Hygiene und die Reinhaltung wie etwa der Kleidung oder der Wohnung auf äußerlicher Ebene, sondern die Reinhaltung des gesamten Körpers, des Geistes und des Herzens. Im Verlauf der Jahrhunderte hat sich ein ganzer Katalog an möglichen Yoga-Praktiken entwickelt, wobei sich insbesondere die Hatha Yoga Pradipika (neben der Bhagavad Gita und den Yoga-Sutras von Patanjali der dritte maßgebliche yogische Grundlagentext) mit der Reinigung des Körpers befasst. Zum einen empfiehlt sie eine regelmäßige Asana -Praxis, wie sie heute auch vielfach geübt und geschätzt wird. Es wird auch eine bewusste, gesunde Ernährung erwähnt, die frisch, leicht und nahrhaft sein soll und in angemessener Menge zur geeigneten Zeit und in gelassener Gemütsfassung eingenommen werden soll. Allein das lohnt es, sich zu Herzen zu nehmen! Darüber hinaus wird noch eine Reihe von Reinigungsritualen (Shat Karma Kriya) genannt, die sich allerdings nur bedingt zur selbständigen Nachahmung eignen, umfassen sie doch Techniken, bei denen man zum Beispiel einen dickeren Faden durch die Nase zieht und durch den Mund wieder rauskommen lässt, um sich die Nasenhöhle ordentlich zu reinigen. Wessen Neugierde geweckt ist, der möge sich den Shat Karma Kriyas nur unter Anleitung eines erfahrenen Lehrers nähern, der sich wirklich gut damit auskennt. Verschiedene Atemübungen (Pranayama) wie zum Beispiel das »Schädelleuchten« (Kapalabhati) erfüllen einen ähnlichen Zweck. Es gibt also viele Möglichkeiten, unseren Körper zu reinigen. Aber damit nicht genug – Shaucha betrifft auch die Reinigung unseres Geistes.



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